Über Fotografie von Susan Sontag. Fotografien sammeln, heißt die Welt sammeln. Fotografieren heißt besitzen. Nur wenn ich den urlaub fotografiert habe, war er auch.

Susan Sontag (1933-2004), amerikanische Schriftstellerin

Bereits 1977 erschien die amerikanische Originalausgabe dieses Bandes. Zwar haben sich die fotografischen Techniken verändert aber Bilder sind Heute sogar noch politischer und in unserem Privatleben ist die Fotografie ein festes Familienmitglied. Sontag fragt sich und uns ob Bilder unser Gewissen vielleicht abgetötet, statt es aufzurütteln. Schlimmer noch: „Wir genießen die gelungenen Fotos des Grauens als BILDER.“ Sind wir also nur bildsüchtige Konsumenten?

„Fotos schockieren nur, wenn sie etwas Neuartiges zeigen“

„Je öfter ein Ereignis fotografiert wird, umso weniger scheint es real“

„Wir verlieren Erfahrungen, durch die permanente Suche nach fotogenen Objekten“

Amerikas brillanteste Literatur- und Kulturkritikerin beschreibt in vier großen Essays die Fotografie Susan Sontag erötert die Beziehung der Fotografie zur Kunst, zum allgemeinen Bewusstsein, zur Realität und diskutiert die Arbeiten der berühmten und entscheidenden Fotografen des 20. Jahrhunderts – und die Enstehung einer Ästhetik, die es vor der Fotografie nicht gab. Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie ist eine persönliche Erfahrung: Als Zwölfjährige sah Susan Sontag Aufnahmen aus den Konzentrationslagern von Bergen-Belsen und Dachau: »Mein Leben war verändert worden, in diesem einen Augenblick … Als ich diese Fotos betrachtete, zerbrach etwas in mir.«
Die außerordentliche Sensibilität von Susan Sontag, mit der sie Zeitströmungen und Veränderungen in unserem Bewusstsein wahrnahm, die Intelligenz, mit der sie Phänomene in einen neuen Kontext zu stellen und zu deuten wusste, der moralische Impuls, von dem ihr Denken ausging, und schließlich die Lebendigkeit und der Assoziationsreichtum begründeten den Ruhm ihrer Essays.