Der Report der Magd von Margret Atwood. Seit 1985 verkaufte sich dieser Titel 50 Millionen mal. Frauen haben hier nur Pflichten und keine Rechte. Zeigt das Buch nur religiöse Fantasien, die Heute der Vergangenheit angehören?

Margret Atwood, 1939 geborene kanadische Schriftstellerin.

Weitere Bücher: Die eßbare Frau. Claassen, 1985, ISBN 3-546-41087-4 :
Lady Orakel. Claassen, 1984, ISBN 3-546-41103-X
Katzenauge. S. Fischer, 1990, ISBN 3-10-001104-X
Oryx und Crake. Berlin Verlag, 2003, ISBN 3-8270-0014-9
Die Geschichte von Zeb. Berlin Verlag, 2014, ISBN 978-3-8270-0884-8
Hexensaat. Albrecht Knaus Verlag, 2017, ISBN 978-3-641-16143-9
Die Zeuginnen. Berlin Verlag, 2019, ISBN 978-3-8270-1404-7

Desfred ist Magd in Gilead, wo Frauen weder Beruf noch Freundschaften haben, ja nicht einmal lesen dürfen. Sie dient im Haus des Kommandanten. Dort hat sie nur eine Daseinsberechtigung: Einmal im Monat muss sie sich auf den Rücken legen und beten, dass der Kommandant sie schwängert. Denn in Zeiten zurückgehender Geburten besteht der Wert Desfreds und der anderen Mägde allein darin, dass sie fruchtbar sind. Aber Desfred hat die Zeiten vor Gilead erlebt, als sie eine unabhängige Frau war …

Desfred so heißt die Magd eines Kommandanten. Ihr Name ist ein Patronym, das heißt er gibt an wie der Vater mit Vornamen heißt. An diesem Kommandanten Fred, gibt es allerdings nichts Väterliches. Alle Mägde tragen die Namen ihrer Kommandanten, die am Ende dann oft nur schnöde Vergewaltiger sind. Der christliche Überbau, die ganzen Regeln und Vorschriften erschaffen so eine Republik (Gilead), die ähnlich furchteinflößend ist, wie die von George Orwell in 1984. Nicht vielen Büchern gelingt es, über die Jahre noch so gut und spannend lesbar zu bleiben. Atwood schafft es die karge Atmosphäre die sowohl die Gedanken, als auch die Umgebung überzieht, auf absolut einzigartige Weise darzustellen.