Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins von Milan Kundera.„Einige Gedanken sind wie Attentate.“ Die Liebe in Zeiten des Prager Frühling.

Milan Kundera , tschechisch-französischer Schriftsteller, geboren 1929

Prag zur Zeit des Kalten Kriegs. In einem Restaurant begegnen sich der erfolgreiche Chirurg Tomas und die Serviererin Teresa. Zwischen den beiden entwickelt sich eine innige, wilde Liebe, die aber immer wieder unter Tomas? unzähligen Affären mit anderen Frauen leidet. Teresa, der eine Unterscheidung von Sexualität und Liebe fremd ist, trifft seine Untreue tief ins Herz. Dennoch heiraten sie und ziehen nach der gewaltsamen Niederschlagung des Prager Frühlings in die Schweiz. Doch dort lebt bereits die Malerin Sabrina, ebenfalls eine tschechische Emigrantin und eine der Geliebten von Tomas. Schließlich hält es Teresa nicht mehr aus…

„Alles geht, Alles kommt zurück; ewig rollt das Rad des Seins. Alles stirbt, Alles blüht wieder auf, ewig läuft das Jahr des Seins. Alles bricht, Alles wird neu gefügt; ewig baut sich das gleiche Haus des Seins. Alles scheidet, Alles grüsst sich wieder; ewig bleibt sich treu der Ring des Seins. In jedem Nu beginnt das Sein; um jedes Hier rollt sich die Kugel Dort. Die Mitte ist überall. Krumm ist der Pfad der Ewigkeit.“

Nietzsche Zarathustra

Die Frage der ewigen Wiederkehr steht über diesem Buch, denn unser Leben ist einmalig. In Anbetracht der Ewigkeit besitzt unser Leben also kein Gewicht. Kundera stellt diese Fragen und schildert gleichzeitig die politische Situation rund um den Prager Frühling. 1985 erschienen verbindet Kundera in diesem Buch Liebe, Politik und Philosophie zu einem Text, der auch heute noch fasziniert.

„Das menschliche Leben findet nur einmal statt, und deshalb werden wir niemals feststellen können, welche von unseren Entscheidungen gut und welche schlecht waren, weil wir uns in einer gegebenen Situation nur einmal entscheiden können.“

Kundera, Unerträgliche Leichtigkeit des Seins